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Schleswig-Holstein

Seismik-Projekt RAST-SH:
Reprozessierung und Akquisition von Seismik für Tiefengeothermie

Reflexionsseismische Messungen nehmen in Verbindung mit Bohrungsinformationen eine Schlüsselrolle zur Erkundung und Bewertung der geologischen Voraussetzungen für mögliche Nutzungen des tieferen Untergrunds wie beispielsweise Tiefe Geothermie oder Energiespeicherung ein.
Im Projekt RAST-SH werden reflexionsseismische Bestandsdaten landesweit systematisch aufbereitet und mit zeitgemäßen Methoden reprozessiert. Nutzungspotentialgebiete mit unzureichender Datenlage sollen durch neue reflexionsseismische Messungen erkundet werden. Das Projekt trägt zu der gesetzlichen Aufgabe der geologischen Landesaufnahme bei, unterstützt die Entwicklung von Nutzungen des tieferen Untergrunds und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Wärmewende des Landes Schleswig-Holstein.

Letzte Aktualisierung: 07.08.2025

Ziele

Durch die umfangreiche Reprozessierung vorhandener 2D-Seismik erweitert das Projekt RAST-SH den Kenntnisstand zum tieferen Untergrund. Bisherige Produkte des Geologischen Dienstes wie das 3D-Modell SH oder die Potenzialanalyse zur Nutzung des tieferen Untergrundes können weiterentwickelt werden. Diese Weiterentwicklung der Fachgrundlagen unterstützt Vorhabenträger in ihren Planungen, senkt die Kosten für Projekte, verkürzt die Dauer der Explorationsphase und sichert eine fachkompetente Bearbeitung der Seismik. Zudem werden die wertvollen Daten im geologischen Landesarchiv dauerhaft gesichert.

Darstellung der Verbesserung der seismischen Daten durch die Reprozessierung
RAST-SH Ergebnis zu einem tertiären geothermischen Nutzungshorizont (siehe gelbe Pfeile). Vergleich eines seismischen Profils vor (oben, Scan) und nach (unten, SEGY) der Reprozessierung.

Konzeption

Das Projekt RAST-SH besteht aus den zwei Modulen Seismischer Datenpool (Modul 1) und Seismische Messungen (Modul 2). Mitte 2024 wurde mit Modul 1 begonnen. Es besteht aus folgenden Arbeitsschritten:

Modul 1: Seismischer Datenpool (2025/2026)

  • Selektion relevanter reflexionsseismischer Profile
  • Anforderung vorhandener Rohdaten auf Basis des GeolDG
  • Prüfung und Qualitätssicherung der gelieferten Daten
  • Auswahl der zu reprozessierenden Profile
  • Reprozessierung mit zeitgemäßen Methoden
  • Reinterpretation der reprozessierten Seismik

Mit Modul 2 wird begonnen, sobald sich aus Modul 1 heraus abzeichnet, in welchen Gebieten mit Nutzungspotential eine noch unzureichende Datenlage besteht. Das Modul 2 soll den seismischen Datenpool durch neue seismische Messungen ergänzen, es umfasst:

Modul 2: Seismische Messungen (2026/2027)

  • Identifizierung von Gebieten mit unzureichender Datenlage
  • Verschneidung mit Wärmebedarfen
  • Auswahl geeigneter Profilverläufe
  • Öffentlichkeitsarbeit und Permitting
  • Vergabe Seismik und Prozessierung
  • Interpretation der neuen Seismik

Stand der Bearbeitung

Von der existierenden Alt-Seismik in SH (3310 Profile, rd. 30.000 km gesamt) wurden 522 Profile mit einer aggregierten Profillänge von rd. 7.200 km, gemessen im Zeitraum von 1965 bis 1994, als für eine Reprozessierung potentiell geeignet identifiziert. Die Akquisition der Industriedaten ist noch nicht abgeschlossen, so dass die Zahl der reprozessierbaren Profile noch nicht abschließend benannt werden kann. Erste Reprozessierungen liegen bereits vor.

Auf Anfrage werden die Ergebnisse aus RAST-SH gemäß der gesetzlichen Verpflichtung des Geologiedatengesetzes öffentlich bereitgestellt.

Übersicht der seismischen Profile im Projekt RAST-SH
Im Projekt RAST-SH relevante (Hellblau) und bereits reprozessierte (Hellgrün) 2D-Seismische Profile; nicht relevant (Grau) sind alte Line-Drawings (bis ca. 1965) und offshore Profile; im Auftrag der KW-Industrie bereits 2006 und 2013 reprozessiert Profile (Dunkelgrün) wurden nur in Zeit bearbeitet, so dass eine Zeit-Tiefen-Konvertierung noch aussteht.

 

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