Seismik-Projekt RAST-SH:
Reprozessierung und Akquisition von Seismik für Tiefengeothermie
Reflexionsseismische Messungen nehmen in Verbindung mit Bohrungsinformationen eine Schlüsselrolle zur Erkundung und Bewertung der geologischen Voraussetzungen für mögliche Nutzungen des tieferen Untergrunds wie beispielsweise Tiefe Geothermie oder Energiespeicherung ein.
Im Projekt RAST-SH werden reflexionsseismische Bestandsdaten landesweit systematisch aufbereitet und mit zeitgemäßen Methoden reprozessiert. Nutzungspotentialgebiete mit unzureichender Datenlage sollen durch neue reflexionsseismische Messungen erkundet werden. Das Projekt trägt zu der gesetzlichen Aufgabe der geologischen Landesaufnahme bei, unterstützt die Entwicklung von Nutzungen des tieferen Untergrunds und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Wärmewende des Landes Schleswig-Holstein.
Durch die umfangreiche Reprozessierung vorhandener 2D-Seismik erweitert das Projekt RAST-SH den Kenntnisstand zum tieferen Untergrund. Bisherige Produkte des Geologischen Dienstes wie das 3D-Modell SH oder die Potenzialanalyse zur Nutzung des tieferen Untergrundes können weiterentwickelt werden. Diese Weiterentwicklung der Fachgrundlagen unterstützt Vorhabenträger in ihren Planungen, senkt die Kosten für Projekte, verkürzt die Dauer der Explorationsphase und sichert eine fachkompetente Bearbeitung der Seismik. Zudem werden die wertvollen Daten im geologischen Landesarchiv dauerhaft gesichert.
Das Projekt RAST-SH besteht aus den zwei Modulen Seismischer Datenpool (Modul 1) und Seismische Messungen (Modul 2). Mitte 2024 wurde mit Modul 1 begonnen. Es besteht aus folgenden Arbeitsschritten:
Anforderung vorhandener Rohdaten auf Basis des GeolDG
Prüfung und Qualitätssicherung der gelieferten Daten
Auswahl der zu reprozessierenden Profile
Reprozessierung mit zeitgemäßen Methoden
Reinterpretation der reprozessierten Seismik
Mit Modul 2 wird begonnen, sobald sich aus Modul 1 heraus abzeichnet, in welchen Gebieten mit Nutzungspotential eine noch unzureichende Datenlage besteht. Das Modul 2 soll den seismischen Datenpool durch neue seismische Messungen ergänzen, es umfasst:
Modul 2: Seismische Messungen (2026/2027)
Identifizierung von Gebieten mit unzureichender Datenlage
Verschneidung mit Wärmebedarfen
Auswahl geeigneter Profilverläufe
Öffentlichkeitsarbeit und Permitting
Vergabe Seismik und Prozessierung
Interpretation der neuen Seismik
Stand der Bearbeitung
Von der existierenden Alt-Seismik in SH (3310 Profile, rd. 30.000 km gesamt) wurden 522 Profile mit einer aggregierten Profillänge von rd. 7.200 km, gemessen im Zeitraum von 1965 bis 1994, als für eine Reprozessierung potentiell geeignet identifiziert. Die Akquisition der Industriedaten ist noch nicht abgeschlossen, so dass die Zahl der reprozessierbaren Profile noch nicht abschließend benannt werden kann. Erste Reprozessierungen liegen bereits vor.
Auf Anfrage werden die Ergebnisse aus RAST-SH gemäß der gesetzlichen Verpflichtung des Geologiedatengesetzes öffentlich bereitgestellt.
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