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Friesisch-Lehrbuch für Sylter Grundschulen

Auf Sylt spricht man Sölring: Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen hat in Keitum 215 Lehrbücher für den Friesisch-Unterricht an Sylter Grundschulen übergeben.

Letzte Aktualisierung: 12.05.2025

Minderheitenbeauftragter Callsen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Sölring Foriining e.V.
Gemeinsam mit dem Verein "Sölring Foriining" übergab Minderheitenbeauftragter Callsen in Keitum 215 Friesisch-Bücher an Sylter Grundschulen.

Ob an der Westküste, auf Helgoland oder auf den nordfriesischen Inseln – rund 50.000 Friesinnen und Friesen leben im echten Norden. Ihre Sprache, das Nordfriesische, ist dabei eine der kleinsten in Europa: Nur 8.000 bis 10.000 Menschen sprechen sie. Gleichzeitig gliedert sie sich in verschiedene Dialekte und zahlreiche Mundarten: So spricht man beispielsweise auf den Inseln eine besondere Art des Nordfriesischen, wie etwa das Fering auf Föhr oder das Halunder auf Helgoland.

Auf Sylt hingegen sprechen die Friesinnen und Friesen das "Sölring". Damit auch Schülerinnen und Schüler auf der Nordseeinsel die Sprache lernen, gibt es ein neues Lehrbuch für den Friesisch-Unterricht: "Paul en Emma snaki Sölring". Auf Sylt hat Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen die ersten 215 Bücher gemeinsam mit dem Verein Sölring Foriining an vier Grundschulen übergeben.

Sölring als Teil kultureller Identität

"Die Bücher sind mehr als Lernmaterialien – sie sind ein Schlüssel zu eurer eigenen kulturellen Identität", betonte Callsen in Keitum auf Sylt. "Nutzt sie, fragt nach, sprecht Sölring und bringt die Sprache in euren Alltag." Jede Sprache lebe nur durch die Menschen, die sie sprechen, führte er fort. Sölring sei mit der Identität und dem Selbstverständnis der Menschen auf Sylt verbunden und trage damit einen wichtigen Teil zur Besonderheit der Insel bei. Daher sei es so wichtig, dass die Sprache gesprochen, gelernt und weitergegeben werde.

Mehrsprachigkeit leben

Dass gleich vier Sylter Schulen mit diesen Lehrbüchern ausgestattet werden, sei weit mehr als eine symbolische Geste, hob der Minderheitenbeauftragte vor. "Es ist ein praktischer Schritt in Richtung gelebter Mehrsprachigkeit und aktiver Minderheitenförderung." Weiterhin dankte er dem Verein Sölring Foriining, der sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für den Erhalt und die Pflege des Sölring, und damit der sprachlichen Vielfalt, einsetze.

Plattdeutsch mit Paul und Emma

Mit der Neuauflage liegen nun zahlreiche Übersetzungen des Standardwerks "Paul und Emma snackt plattdüütsch" vor. Erstmals 2015 erschienen, gibt es mittlerweile Ausgaben auf Festlandsfriesisch, Föhrer Friesisch, Dänisch und Amrumer Friesisch. Die Übersetzung und den Druck des neuen Buches auf Sölring hat das Bildungsministerium mit 4.700 Euro unterstützt.

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