Die Altstadtschule in Wedel hat 63 taktile Türschilder in ihren Räumlichkeiten angebracht – und erleichtert damit Menschen mit Sehbehinderung die barrierefreie Orientierung.
In Schleswig-Holstein leben mehr als eine halbe Million Menschen mit Behinderung. Immer wieder stoßen sie im Alltag auf Barrieren und Hürden, die ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehren. Sei es durch zu hohe Bordsteine, Ampeln ohne Audiosignale oder fehlende Orientierungshilfen wie Blinden-Leitstreifen.
Die Altstadtschule in Wedel hat nun einen großen Schritt zu mehr Barrierefreiheit im Alltag gemacht: Sie hat 63 taktile Türschilder installiert, mithilfe derer sich sehbehinderte Menschen nun eigenständig im Schulgebäude orientieren können. Auf den neuen Türschildern lässt sich die die Rauminformation nun in Normalschrift sowie Braille-Schrift lesen und erfühlen.
UN-Behindertrechtskonvention
Bei einem Rundgang durch die Schule verschaffte sich der Chef der Staatskanzlei und Digitalisierungsminister Dirk Schrödter einen Eindruck der neuen Orientierungshilfen. Das Vorhaben hatte der Arbeiter-Samariter-Bund bereits im vergangenen Jahr mit Spenden finanziert, das gleichzeitig auch der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) dient. Diese ist 2009 in Deutschland in Kraft getreten und fordert den Abbau gesellschaftlicher Barrieren. Dazu gehört auch, dass öffentliche Gebäude wie Schulen barrierefrei werden – etwa durch die Beschilderung mit Braille- und erhabener Normalschrift.
Um Menschen mit einer Sehbehinderung im öffentlichen Raum bessere Orientierung zu ermöglichen, hat die Stadt Wedel bereits 2022 barrierefreie Straßenschilder installiert. Das Land förderte die Fertigung der 250 Schilder mit knapp 23.000 Euro aus dem Fonds für Barrierefreiheit.
Gleichberechtigte Teilhabe fördern
In dem Fonds stellte die Landesregierung von 2019 bis 2024 insgesamt 21,2 Millionen Euro bereit. Mit den Mitteln unterstützte sie verschiedene inklusive Projekte sowie Veranstaltungen und Fortbildungen zu den Themen "Inklusion" und "Barrierefreiheit". Voraussichtlich können ab 2026 wieder neue Förderanträge gestellt werden. Außerdem entwickelte sie den Fokus-Landesaktionsplan 2022 mit 53 konkreten Schritten, um inklusive Lebensverhältnisse zu schaffen.
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