Navigation und Service

Geodateninfrastruktur
Schleswig-Holstein

Neuer Service für Kommunen

Erstmals gibt es einen umfassenden und ausführlichen Überblick über den Einzelhandel in Schleswig-Holstein. Die Kommunen können auf die Daten zugreifen und sie für ihre Planungen nutzen.

Letzte Aktualisierung: 11.08.2025

Auf dem Land leben oder in der Stadt, diese Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen auch Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Doch wo gibt es die? Und können Kommunen überhaupt mehr Einzelhandel anbieten? Antworten darauf gibt das Innenministerium übergreifend mit seinem Landesentwicklungsplan und nun konkret auch mit einer landesweiten Studie.

Eines der Ergebnisse lautet: Fast alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner können theoretisch innerhalb einer Viertelstunde einen Lebensmittelmarkt per Auto erreichen. Mehr als die Hälfte wohnt davon maximal einem Kilometer entfernt. Und fast alle Betriebe sind online zu finden.

Erstmals umfassender Überblick

Mit der Einzelhandelserfassung gibt es erstmals einen umfassenden und ausführlichen Überblick über beispielsweise Supermärkte, Drogeriemärkte oder autonome Verkaufsstellen in Schleswig-Holstein. Untersucht wurden die räumliche Verteilung, die Größen- und Betriebsstruktur sowie die Auswirkungen des Online-Handels auf die Standorte. Die Daten ermöglichen so unterschiedliche Auswertungen. Auch Versorgungslücken außerhalb Zentraler Orte lassen sich damit aufzeigen. Die Kommunen können die Daten über das Flächenmanagementkataster der Landesplanung für ihre kommunalen Planungen nutzen.

Ergebnisse der Erfassung

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) hat im Auftrag der Landesplanungsbehörde von Oktober 2023 bis Juli 2024 den Einzelhandel in ganz Schleswig-Holstein erfasst: rund 12.900 Einzelhandelsbetriebe mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 5,2 Millionen , das entspricht rund 4 Prozent der gesamten deutschen Verkaufsfläche. Alle zentralen Orte wurden mit Steckbriefen und regionalen Übersichtskarten aufgelistet. Auch die Kaufkraft wurde erhoben.

Supermärkte, Discounter, Drogeriemärkte und Co.

Auffällig ist, wie gut die Zentralen Orte des Landes miteinander verknüpft sind, so dass selbst kleinere Orte im ländlichen Raum mitversorgt werden. Über 99 Prozent der Bevölkerung können mit dem Auto innerhalb von 15 Minuten einen qualifizierten Lebensmittelmarkt erreichen. Mehr als die Hälfte lebt maximal 1.000 Meter von einem Lebensmittelmarkt entfernt. Zudem weisen nur 5 Prozent der Betriebe kaum oder keine Digitalisierungsansätze auf. Stattdessen sind rund ein Drittel der Betriebe über eine eigene Homepage oder über Social Media zu finden.

Auch wenn zum Beispiel Leerstände in einigen Innenstädten bestehen, ist Schleswig-Holstein insgesamt mit einer gut ausgebauten Infrastruktur, einer Mischung aus modernen Einkaufszentren und traditionellen Fachgeschäften und einer sehr guten Nahversorgung gut aufgestellt. Dazu kommt der attraktive Grenzhandel nahe Dänemark als besondere Form des Einzelhandels.

Verkaufsläden mit Self-Check-out-Kassen

Ergänzend dazu hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung automatisiert im Internet 60 autonome und teil-autonome Verkaufsstellen in Schleswig-Holstein gefunden. Dabei handelt es sich um durchgehend geöffnete Lebensmittelläden mit Self-Check-out-Kassen, die überwiegend oder ganz auf Personal verzichten und rund um die Uhr mit einem Mitgliedsausweis betreten werden können, und die teilweise auch an Hofläden gekoppelt sind.

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung kommt zu dem Schluss, dass zur Verbesserung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum Potenzial für weitere solcher Einrichtungen besteht, das allerdings nicht überschätzt werden sollte. Manche der Verkaufsstellen mussten mittlerweile aufgrund zu geringer Umsätze oder, weil ihr Angebot nicht den Wünschen der Konsumenten entsprach, bereits wieder geschlossen werden. Es liegt also auch an den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Angebote wahrzunehmen.

Service für Kommunen

Neben der reinen Datenanalyse des Einzelhandelsbestandes bietet die Erfassung auch eine Übersicht über die Möglichkeiten der Kommunen, um auf die neuen Herausforderungen und die zum Teil notwendige Transformation reagieren zu können, wie ein aktives Innenstadtmanagement, die Erstellung oder Fortschreibung von Einzelhandels- oder Nahversorgungskonzepten. Interessierte Kommunen erhalten ihre Anmeldedaten zum Flächenmanagementkataster auf Anfrage.

zum Kontakt für Kommunen

Darüber hinaus stellt das Innenministerium Schleswig-Holstein den Kommunen, Vorhabenträgerinnen und Vorhabenträgern, Projektentwicklerinnen und Projektentwicklern und Gutachterbüros eine Handreichung als rechtlich unverbindliche Arbeitshilfe zur Verfügung, um Standorte für großflächigen Einzelhandel zu planen. Die Handreichung richtet sich außerdem an Einzelhandelsunternehmen sowie an die Industrie- und Handelskammern und die Einzelhandelsverbände. Sie erläutert die Vorgaben im Landesentwicklungsplan und gibt Hinweise für die praktische Umsetzung.

Zur Handreichung

Hintergrund zur Landesplanung

Ein Einkaufswagen in einem Supermarkt
800 m² Verkaufsfläche entsprechen übrigens der Spielfläche beim Hallen-Handball.

Die Landesplanung hat den gesetzlichen Auftrag, im gesamten Land gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Dazu gehört auch, die Daseinsvorsorge der Bevölkerung zu sichern und Standortnachteile beim Einzelhandel auszugleichen.

Bei der Entwicklung des Einzelhandels müssen ab einer Verkaufsfläche von 800 Ziele der Raumordnung beachtet werden. Sie schaffen die Rahmenbedingungen, damit es überall im Land Einzelhandelsangebote für die Grundversorgung der Bevölkerung gibt. Die Landesplanung steuert den großflächigen Einzelhandel nicht, um den Wettbewerb im Einzelhandel zu regulieren. Sie plant auch nicht selbst, sondern prüft geplante Vorhaben nach bestimmten Kriterien.

Ergänzende Informationen

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Geodateninfrastruktur Schleswig-Holstein