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Schleswig-Holstein

Anwendungsfälle (AwF)

Letzte Aktualisierung: 23.06.2025

Was ist ein Anwendungsfall?

Die konkrete Anwendung der BIM-Methodik in Projekten erfolgt in Form sogenannter BIM-Anwendungsfälle.

„Ein Anwendungsfall beschreibt die zu erbringende Leistung und die Prozesse und Anforderungen, die in der Projektbearbeitung mit der BIM-Methodik zur Erreichung der Ziele zu berücksichtigen sind.“ 

(Quelle:Masterplan BIM Bundesfernstraßen – Rahmendokument Steckbriefe der Anwendungsfälle)

Für eine Bundesweit einheitliche BIM-Einführung sind klar definierte und standardisierte Anwendungsfälle entscheidend. Die Beschreibung erfolgt in Form von Steckbriefen, die wesentliche Informationen sowie ergänzende Umsetzungsdetails enthalten. Es wurden insgesamt 21 Hauptanwendungsfälle entwickelt, die BIM-Anwendungen in der Bauwerksplanung, Bauausführung und im Bauwerksbetrieb umfassen.

Übersicht der 21 Hauptanwendungsfälle gemäß BIM Deutschland:

000

Grundsätzliches

Unter „Grundsätzliches“ können je nach Maßnahmenträger bei Bedarf weitere bzw. übergreifende Anwendungsfälle in der Struktur abgebildet werden, die die Grundlagen für den Einsatz für die Beauftragung der Anwendungsfälle bilden (z. B. AIA, BAP, Projektbesprechungen betreffend).

010

Bestandserfassung und -modellierung

Aus diversen Quellen werden die für das Projekt erforderlichen Grundlagendaten und Informationen identifiziert, aufbereitet, zusammengeführt, georeferenziert und in Form von Bestandsmodellen bereitgestellt.*

020

Bedarfsplanung

Erstellen eines generischen Bedarfsmodels / einer digitalisierten Aufstellung einer Bedarfsplanung nach Muster 13 RBBau (Raumbedarfsplan), z. B. digitales Raumbuch und die digitale Umsetzung der Beschaffungsvariantenuntersuchung.

030

Planungsvarianten

Erstellung von Planungsvarianten in Form von Modellen zur Vereinfachung der Analyse und Bewertung hinsichtlich der Bewertungskriterien mit anschließender Anfertigung der Modelle der Vorzugsvariante.*

040

Visualisierung

Visualisierung von zielgerecht zusammengestellten, bestehenden Modellen durch Ergänzung um weitere Objekte und Informationen und/oder grafische Aufbereitung mit dem vordergründigen Zweck der Kommunikation.*

050

Koordination der Fachgewerke

Regelmäßiges Zusammenführen der Fachmodelle in Koordinationsmodellen zum Zweck der systematischen Konflikterkennung und -kommunikation. Die Zusammenarbeit erfolgt interdisziplinär durch eine modellgestützte Kommunikation über eine gemeinsame Datenumgebung (CDE).*

060

Planungsfortschrittskontrolle und Qualitätsprüfung

Qualitätsprüfung der Fachmodelle der Planung sowie Darstellung und Dokumentation des Planungsfortschrittes als Grundlage des AwF 050 Koordination der Fachgewerke.*

070

Bemessung und Nachweisführung

Nutzung von Modellen zur Durchführung von Bemessungen und/oder Nachweisführungen einschließlich etwaiger Simulationen. Dieser Anwendungsfall umfasst sowohl rechnerische als auch geometrische und sicherheitsrelevante Aspekte.*

080

Ableiten von Planunterlagen

Ableitung von 2D-Darstellungen aus Fachmodellen als Grundlage für Planunterlagen (Zeichnungen) inkl. Ergänzung fehlender semantischer und geometrischer Informationen. Maßstab und Planinhalte entsprechen hierbei den jeweiligen Richtlinien bzw. Projektvorgaben. Die abgeleiteten Pläne dürfen dem Modellstand nicht widersprechen.*

100

Mengen- und Kostenermittlung

Aufstellung einer Kostenschätzung und/oder Kostenberechnung nach üblichen Kostengliederungen (AKVS, DIN 276-4, etc.) auf Basis strukturierter und objektbezogener Mengen (Volumen, Flächen, Längen, Stückzahlen) aus den Modellen.*

110

Leistungsverzeichnis, Ausschreibung, Vergabe

Modellgestützte Erzeugung mengenbezogener Positionen des Leistungsverzeichnisses sowie modellbasierte Ausschreibung, Angebotsabgabe und Vergabe für Bauleistungen auf Basis der vorliegenden Planung.*

120

Terminplanung der Ausführung

Durchführung der Terminplanung und Verknüpfung der Vorgänge mit den entsprechenden Modellobjekten zur Darstellung und Überprüfung des geplanten Bauablaufs.*

130

Logistikplanung

Planung und Kommunikation von Logistikabläufen (Baustelleneinrichtung, Baustelleninfrastruktur, Baustellenverkehrsflächen, Lagerflächen, Lieferzonen, Standorte und Bewegungsräume von Maschinen etc.) auf Basis von Fachmodellen.*

140

Baufortschrittskontrolle

Nutzung von mit der Terminplanung verknüpften Modellen (AwF 120 Terminplanung der Ausführung) für die terminliche Baufortschrittskontrolle (Soll/Ist-Vergleich) als eine Grundlage für das Projektcontrolling.*

150

Änderungs- und Nachtragsmanagement

Nutzung des Modells zur Dokumentation, Nachverfolgung und Freigabe von Planungsänderungen während der Bauausführung und zur Erfassung von Nachträgen.

160

Abrechnung von Bauleistungen

Nutzung des Modells zur regelmäßigen Dokumentation und zur Plausibilisierung von Bauleistungen und Abschlagsrechnungen.

170

Abnahme- und Mängelmanagement

Modellbasierte Durchführung von Abnahmen und digitaler Erfassung, Verortung, Dokumentation sowie Nachverfolgung der Behebung von Mängeln.*

180

Inbetriebnahmemanagement

Digitale, modellbasierte Unterstützung der Aufgaben des Inbetriebnahmemanagements von der Planungsphase, über die Bauausführung bis hin zur Übergabe in den bestimmungsgemäßen Betrieb. Ein Fokus liegt hierbei bereichsspezifisch vor allem auf der Technischen Gebäudeausstattung oder der Leit- und Steuerungstechnik.

190

Projekt- und Bauwerksdokumentation

Erstellung von As-built-Modellen (Revisionsmodelle) mit detaillierten Informationen zur Ausführung, z.B. verwendete Materialien und Produkte sowie ggf. Verweise auf Prüfprotokolle und weitere Revisionsunterlagen.*

200

Nutzung für Betrieb und Erhaltung

Übernahme von Daten aus dem Wie-gebaut-Modell in entsprechende Systeme des Erhaltungsmanagements, Darstellung und ggf. Bewertung des Bauwerkszustandes im Modell sowie Aktualisierung des Modells im Falle von Instandsetzungsmaßnahmen.

* Definition gem. Musterrichtlinie BIM, Rahmendokument Anwendungsfälle – Phase II, Version 2.0

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