Mit dem Zustand der Landesstraßen in Schleswig-Holstein geht es aufwärts, wenn auch etwas langsamer als geplant. Nach der aktuellen Erfassung von Schäden hat sich der Anteil der Straßen mit dem schlechtesten Substanzwert von 27 Prozent (2021) auf 23,2 Prozent in 2025 reduziert. Der Anteil mit dem besten Substanzwert ist im selben Zeitraum von 32,6 auf 39 Prozent gestiegen. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen stellte jetzt gemeinsam mit Frank Quirmbach, Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) und LBV.SH-Erhaltungschef Christoph Köster das überarbeitete "Erhaltungsprogramm Landesstraßen 2023-2027" mit den aktuellen Daten vor.
Anpassung notwendig
"Unsere Landesstraßenstrategie ist erfolgreich und die jüngsten Zahlen motivieren uns, sie weiter zu verfolgen", sagte Madsen in Kiel. Trotzdem würden äußere Einflüsse eine Anpassung notwendig machen: "Massiv gestiegene Kosten als Folge des Kriegs in der Ukraine und die aktuelle Haushaltssituation führen dazu, dass wir nicht mehr alle Maßnahmen so umsetzen können, wie wir das 2022 geplant hatten", erläuterte er. Zudem zeige die Praxis, dass viele Straßen in einem noch schlechteren Zustand seien als erwartet.
Deckensanierungen haben Priorität
Der Minister erinnerte daran, dass die Landesregierung dieses Jahr mit 95 Millionen Euro für Straßen und Radwege mehr als in den vergangenen Legislaturperioden zur Verfügung stelle: "Sie sind die Lebensadern unseres Landes. Wir müssen die knappen Mittel aber klug einsetzen. Das heißt vor allem: die Priorisierung von Deckensanierungen", betonte Madsen. Sie seien kostengünstiger und wirkten einer vorzeitigen tiefgreifenden Sanierung entgegen. "So können wir mehr Straßen in Schuss bringen."
Laut LBV.SH-Chef Quirmbach werde der LBV.SH bis 2027 knapp 450 Kilometer Straßen und rund 300 km Radwege sanieren - rund 100 Kilometer weniger als ursprünglich geplant. "Dennoch bauen wir den Sanierungsstau weiter ab", sagte er.
Strategie für Brücken
Zusätzlich stünden laut Quirmbach und Madsen in den nächsten Jahren auch die Brücken im Land auf der Agenda: Immer mehr Brücken erreichen das Ende ihrer planmäßigen Nutzungsdauer von 80 Jahren und müssen saniert oder ersetzt werden. "Diesen Bedarf müssen wir mittel- bis langfristig einplanen. Hierfür erarbeiten wir eine Brückenstrategie", sagte Madsen.
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