Es besteht das klare politische Bekenntnis in Schleswig-Holstein, sich vermehrt freien und quelloffenen Open-Source-Systemen zuzuwenden und somit eine Unabhängigkeit von Anbietern proprietärer Software zu sichern. Mit proprietärer Software werden digitale Anwendungen bezeichnet, die durch Urheberrecht und Lizenzbedingungen in der Nutzung und Weiterverarbeitung stark eingeschränkt sind. Zusätzlich besteht ein Angebot oftmals im Zusammenhang mit Betriebs- und Rechenzentrumsleistungen, wodurch der Anbieter die Datenhoheit bewahrt.
Das Hauptziel in Schleswig-Holstein ist es, zur Sicherung der digitalen Souveränität ein Gegenangebot zu eben dieser proprietären Software zu schaffen. Auf diese Weise können Hoheit und Kontrolle über eigene und anvertraute Daten behalten, und die eingesetzte IT für eigene Zwecke selbstbestimmt gestaltet und genutzt werden.
Im November 2024 hat die Landesregierung ihre "Open Innovation und Open Source Strategie" veröffentlicht. Sie unterstreicht den Anspruch, die digitale Souveränität ganzheitlich zu betrachten, ihre hohe Relevanz für die Verwaltung hervorzuheben sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen einzubeziehen.
Es wird die Bezeichnung Open-Source-Software verwendet. Darunter wird jedoch Freie und Open-Source-Software verstanden. Der Begriff "freie" bezieht sich in seinem Ursprung nicht auf "kostenlose" Software, sondern auf bestimmte Freiheiten in der Verwendung. Um diese Freiheiten in Anspruch nehmen zu können, muss der Quellcode von Software zwangsweise offen zugänglich sein. Freie Software ist somit auch immer quelloffen, gemäß der englischen Übersetzung also Open Source. Eine Definition von Open-Source-Software wird von der international anerkannten Open-Source-Initiative (opensource.org) gegeben, die Open-Source-Lizenzbedingungen anhand von zehn Kriterien einstuft und auf Antrag zertifiziert.
Open Source als wichtiger Baustein
Die Umstellung auf Open-Source-Lösungen ist ein wichtiger Baustein hin zur Erhaltung der digitalen Souveränität, da dadurch die Abhängigkeit zu einzelnen Softwareanbietern reduziert werden kann. Für den Einsatz von Open-Source-Software sprechen außerdem eine verbesserte IT-Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Bedienbarkeit sowie eine nahtlose Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme. Zudem ermöglicht der Einsatz quelloffener Software vereinfachte Anpassungen im Sinne der Verwaltungsmitarbeiter:innen sowie eine erhöhte Innovationsfähigkeit der Anwendungen. In den Rechenzentren und bei einzelnen Komponenten am Arbeitsplatz wird Open Source bereits eingesetzt. Neben der quelloffenen Softwareentwicklung wird auch das Ziel verfolgt, zukünftige Entwicklungsergebnissen des Landes unter freien Lizenzen freizugeben.
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: