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Geodateninfrastruktur
Schleswig-Holstein

Bewertung des Zustands der Gewässer

Letzte Aktualisierung: 10.04.2015

Die Ergebnisse der vorläufigen Einschätzung in der Bestandsaufnahme 2004 haben sich weitgehend bestätigt. Dabei bilden die strukturellen und morphologischen Veränderungen der Fließgewässer den Schwerpunkt der Belastungen. Die Bewertung des Zustands der Oberflächenwasserkörper erfolgt anhand chemischer und gewässerökologischer Kriterien und beruht vorläufig auf einer Kombination aus Untersuchungsergebnissen, Belastungsanalysen und Expertenwissen, weil aus Personalkapazitäts- und Kostengründen noch nicht alle Oberflächenwasserkörper biologisch untersucht werden konnten.

In Schleswig-Holstein verfehlen aktuell etwa 99 % der Fließgewässer-Wasserkörper und 86 % der Seen den guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial. Von den Küstenwasserkörpern der Nord- und Ostsee konnte keiner als gut eingestuft werden. Das Verfehlen des guten Zustands der Oberflächenwasserkörper ist in fast allen Fällen durch die biologischen Qualitätskomponenten Makrozoobenthos (wirbellose Bodenlebewesen), Makrophyten / Phytobenthos (Wasserpflanzen), Phytoplankton (Algen) oder Fische bedingt. Das bei der Beurteilung des ökologischen Zustands der Oberflächengewässer verankerte Prinzip, nach dem die jeweils am schlechtesten bewertete biologische Qualitätskomponente die Einstufung bestimmt, erschwert die Zielerreichung ganz erheblich. Der chemische Zustand der Oberflächenwasserkörper, der aufgrund prioritär gefählicher Stoffe bewertet wird, ist in Schleswig-Holstein durchgehend als gut zu bewerten. Dabei ist zu beachten, dass in Kürze von der EU eine neue Tochterrichtlinie der WRRL für weitere prioritäre Stoffe erlassen wird, in der weitere Stoffe begrenzt werden. Danach werden voraussichtlich einige Oberflächenwasserkörper auch in Schleswig-Holstein den guten chemischen Zustand verfehlen. Die Tochterrichtlinie wird voraussichtlich erst im zweiten Bewirtschaftungszeitraum nach 2015 zu berücksichtigen sein.

Mit den aktuell vorliegenden Messdaten für das Grundwasser hat sich die Einschätzung der Bestandsaufnahme weitgehend bestätigt. Rund 40 % der Grundwasserkörper im oberen Hauptgrundwasserleiter erreichen nicht den guten chemischen Zustand. Flächenmäßig entspricht dies einem Anteil von nahezu 50 % der Landesfläche. Die Hauptursache für die Zielverfehlung ist die Belastung mit Nitrat. Dies betrifft in erster Linie den Geestrücken, wo zu hohe Stickstoffüberschüsse aus der landwirtschaftlichen Düngung mit dem Sickerwasser in das Grundwasser ausgetragen werden. Nitrateinträge können aber auch aus anderen diffusen Quellen stammen, wie z.B. bei der Entwässerung von Niedermooren, oder über den Luftpfad in das Grundwasser gelangen. Hinsichtlich des mengenmäßigen Zustands des Grundwassers bestehen in Schleswig-Holstein keine Defizite. Den Grundwasserentnahmen steht ein ausreichendes Grundwasserdargebot gegenüber, so dass alle Grundwasserkörper in den guten mengenmäßigen Zustand eingestuft werden.

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