Schleswig-Holstein ist ein hochattraktiver Wirtschaftsstandort, die schleswig-holsteinische Wirtschaft weitgehend stabil und krisenresistent. Das Land fördert wirtschaftliche Stärken und Innovationskraft, um sich zukunftsfest aufzustellen.
2024 betrug das Bruttoinlandsprodukt von Schleswig-Holstein rund 126,8 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsleistung ist somit im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt (siehe Erläuterungen unten) um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Damit belegt Schleswig-Holstein im Jahr 2024 den 3. Platz im Ländervergleich hinter Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Deutschlandweit gab es im selben Zeitraum einen Rückgang um 0,2 Prozentpunkte.
Das gute Ergebnis kommt durch ein im Vergleich höheres Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe, in der Energieversorgung und im Dienstleistungssektor zustande.
Auf Wachstumskurs
Mittlerweile liegt die Wirtschaftsleistung in Schleswig-Holstein wieder bei 99,1 Prozent des Niveaus von vor der Corona-Pandemie. Ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen insbesondere Windenergie und die Wehrindustrie. Auch die in den letzten Jahren angeschlagene Chemiebranche konnte aufgrund von sinkenden Energiekosten wieder ein Umsatzwachstum verzeichnen.
Auch Zukunftstechnologien wie Lasertechnologie, moderne Schiffstechnik und Halbleiterfertigung sind auf Wachstumskurs.
Prägend für die schleswig-holsteinische Wirtschaft ist ein starker Dienstleistungssektor. Dazu zählen beispielsweise Handel, Logistik, Tourismus oder das Gesundheits- und Sozialwesen. Die gesamte Dienstleistungsbranche hat im Jahr 2024 83,6 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit 72,8 Prozent, also fast drei Viertel der Bruttowertschöpfung des Landes getragen.
Entwicklung
Die Branchen des Verarbeitenden Gewerbes und der Energieversorgung verzeichneten 2024, im Gegensatz zum Bundestrend, in Schleswig-Holstein ein Wachstum. Das Baugewerbe, insbesondere der Gebäudebau, aber auch im Gastgewerbe war ein Rückgang festzustellen. Im Einzelhandel hingegen gab es ein leichtes Wirtschaftswachstum, während der Großhandel stagnierte.
Entwicklung des BIP in Schleswig-Holstein seit 2019
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2,3%
-2,2%
-0,3%
1,2%
-0,7%
1,2%
Zahlen zur Entwicklung von Wirtschaft und Wachstum finden Sie auf dem nordwärts-Dashboard vom Kiel Institut für Weltwirtschaft:
Im Jahr 2024 sind aus Schleswig-Holstein Waren im Wert von 28,8 Milliarden Euro ins Ausland exportiert worden. Die wichtigsten Exportländer waren 2024 die Niederlande, Belgien und die Vereinigten Staaten.
Arbeitsmarkt
2024 waren in Schleswig-Holstein rund 1,05 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das waren 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt auf 92.500 gemeldete Arbeitslose an. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 2023 4.700 Personen mehr oder + 5,4 Prozent. Gleichzeitig bleibt der Arbeits- und Fachkräftebedarf in den Unternehmen hoch und wird aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen.
Erläuterungen
Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst die wirtschaftliche Aktivität. Vereinfacht gesagt gibt es den Wert aller im Land entgeltlich hergestellten Waren und Dienstleistungen an. Der Wert der Güter und Dienstleistungen bemisst sich dabei an ihrem Preis. Zur besseren Nachvollziehbarkeit: Als Pro-Kopf-Angabe wäre es dann die Produktionsleistung eines Menschen in Schleswig-Holstein.
Bruttowertschöpfung
Die Bruttowertschöpfung wird vor allem zum Vergleich der wirtschaftlichen Aktivität in den unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen herangezogen. Vereinfacht gesagt misst sie den Wert der Waren und Dienstleistungen, die der betreffende Wirtschaftsbereich im Land entgeltlich hergestellt hat. Der Wert der Güter und Dienstleistungen bemisst sich, wie beim BIP, an ihrem Preis, es findet aber eine Bereinigung um Steuern und Subventionen statt. Diese Bereinigung bewirkt, dass der Vergleich der Aktivität zwischen den Wirtschaftsbereichen nicht durch staatliche Einflüsse verzerrt wird.
preisbereinigt
Um Änderungen in der tatsächlichen wirtschaftlichen Aktivität zu messen, wird herausgerechnet, wenn sich nur der Preis der Güter und Dienstleistungen verändert hat, nicht aber deren Menge oder Qualität.
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